Malztrunk
Warum es eigentlich kein Malzbier mehr gibt
Verbreitung: Bundesweit
Biergattung: Vollbier
Stammwürze in %: Durchschnittlich 11,7
Alkoholgehalt in % vol: Unter 0,5
Bierart: Obergärig
Charakteristik: Dunkel-bernsteinfarbenes, blankes Getränk
Brauprozezess: Hefezugabe bei 0 Grad Celsius, keine Vergärung und dadurch kein Alkohol; Zugabe von Invertzucker und Zuckerkulör sowie natürlicher Kohlensäure
Geschichte: Einer der Vorläufer war die Braunschweiger Mumme, die 1492 erstmals gebraut wurde und zum wohlschmeckenden Energielieferanten weiterentwickelt wurde
Bierpflege: Schmeckt am besten gut gekühlt aus dem Kühlschrank
Sonstiges: Hat weniger Kalorien als Limonaden, Fruchtsäfte und Milch
Warum es eigentlich kein Malzbier mehr gibt
Lange Zeit sprach man vom "Malzbier". Das änderte sich nach dem sogenannten "Süßbier-Krieg", der 1960 für Schlagzeilen sorgte. In Bayern ist es verboten, Malzbier mit Zuckerzusatz herzustellen. Deshalb wurden die Malzbier-Lieferungen nach Bayern beschlagnahmt. Nach einer Reihe von Prozessen entschied der Bundesgerichtshof, dass Malzbier künftig unter der Bezeichnung "Malztrunk" in den Handel zu bringen ist. Damit war der Zuckerzusatz erlaubt. Der braune Gerstensaft konnte ungehindert auch nach Bayern fließen.
Energie und Ausdauer im Glas - Malzgetränke
Malzgetränke sind eine natürliche Energiequelle für alle, die körperlich und geistig viel leisten müssen, denn die wertvollen Nährstoffe werden vom Organismus schnell aufgenommen und verarbeitet. Der Körper kann sich leichter regenerieren. Spitzen- und Freizeitsportler greifen deshalb gern zu Malzgetränken, Besonders für Jugendliche ist der Malztrunk ein ideales Getränk, das dem Körper die Energie liefert, die für ein gesundes Wachstum gebraucht wird.
Kein Wunder also, dass Malzgetränke ihr Image als "Kinderbier" längst abgelegt haben. Gerade unter aktiven Menschen haben sie sich ihren Markt erobert.
Ein echtes Bier - bis auf einen Unterschied
Malzgetränke sind Vollbiere, die obergärig mit einer Stammwürze von meist elf bis zwölf Prozent gebraut werden. Der Brauprozess ist, was Wasser, Hopfen und Malz betrifft, der gleiche wie bei anderen Bieren. Der Hopfenanteil ist relativ gering - neben der Zugabe des Brauzuckers auch ein Grund für den süßeren Geschmack des Malztrunks. Die Hefe wird bei sehr niedriger Temperatur (fast auf dem Nullpunkt) zugegeben. Dadurch vergärt der Malzzucker nicht, das heißt: Es entsteht auch kein Alkohol.
Zuckerkulör - eine Karamell-Lösung aus Rübenzucker - intensiviert die Farbe des Getränks. Unmittelbar nach dem Filtern setzen die Brauer natürliche Kohlensäure zu, die dem Malztrunk seine prickelnde Frische und seine Schaumkrone geben. Danach wird er abgefüllt und pasteurisiert.
Schnelle Energiespender
Malzgetränke enthalten Eiweiß, Mineralien und Kohlenhydrate, die als wichtige Energielieferanten für Gehirn, Nerven und Muskeln gelten. Bei niedriger Leistung wird der Stoffwechsel durch Fette und Kohlehydrate mit Energie versorgt. Bei sportlich und geistig aktiven Menschen muss verbrauchte Energie rasch ersetzt werden. Für die Umsetzung von Fett in Energie braucht der Körper etwa zehn Prozent mehr Sauerstoff als zur Umsetzung von Kohlehydraten. Das ist zuviel, wenn es schnell gehen muss. Kohlehydrate werden als Glycogen in der Leber und in den Muskeln gespeichert - Reserven, die rascher zu mobilisieren sind.
Auch Frucht- und Traubenzucker spenden schnell Energie. Als "einwertige" Zucker gelangen sie praktisch sofort ins Blut. Zwei- oder dreiwertige Zucker müssen dagegen erst im Magen-Darm-Trakt gespalten werden, bevor die Energie umgesetzt werden kann.
Malztrunk enthält zudem die Vitamin-B-Komplexe der Bierhefe und unterstützt den Körper mit Elektrolyten und Spurenelementen wie Magnesium, Kalium und Kalzium. Seine Eiweiße, zum Teil wertvolle Aminosäuren, wirken gegen Stress und geben Kraft bei anhaltender körperlicher Anstrengung.
Verglichen mit ihrem hohen Nährwert haben Malzgetränke relativ wenig Kalorien. Mit rund 46 Kilokalorien (192 kJ) auf 0,1 Liter liegen sie niedriger als Fruchtsäfte oder Milch.